Wie gesunder Stress dich stärkt!
Stress hat einen schlechten Ruf. Dabei ist er zunächst etwas ganz Natürliches – eine physiologische Reaktion, die uns hilft zu überleben, Herausforderungen zu meistern und fokussiert zu handeln.
Vor allem dann, wenn wir vor großen Aufgaben stehen, hilft uns Stress, in Bewegung zu kommen. Er aktiviert uns, bündelt unsere Energie und sorgt dafür, dass wir die nächsten Schritte gehen.
Wann Stress ungesund wird
Problematisch wird Stress erst dann, wenn wir das Gefühl haben, nichts mehr tun zu können – wenn wir handlungsunfähig werden oder nur noch funktionieren. Dann kippt die natürliche Aktivierung in Überforderung.
Zuviel Stress fühlt sich an wie eine überlaufende Badewanne: Der Wasserhahn läuft weiter, aber der Stöpsel steckt fest. Energie kann nicht abfließen – der Druck steigt, bis es zu viel wird.
Solange Stress zu Handlung führt, ist er gesund. Wenn wir jedoch wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange erstarren, keine Handlungsmöglichkeit sehen und innerlich blockiert sind, entsteht ungesunder Stress.
Vom ungesunden zum gesunden Stresslevel
Wie gelingt es, den Stresspegel zu regulieren?
Indem wir wieder lernen, uns auf unsere Leistungsfähigkeit zu konzentrieren – nicht auf das Ergebnis.
Frage dich:
- Was kann ich gut?
- Wo liegen meine Stärken?
- Wann habe ich ähnliche Herausforderungen schon einmal gemeistert?
- Wer kann mich unterstützen?
Diese Fragen lenken die Aufmerksamkeit dorthin, wo du handlungsfähig bist – und genau das senkt nachweislich dein Stressniveau.
Fokus auf Leistung statt Ergebnis
Wer sich stärker auf die eigene Leistung als auf das Ergebnis konzentriert, arbeitet nachweislich fokussierter, stressfreier und erfolgreicher. Warum?
Weil das Ergebnis oft von Faktoren abhängt, die wir nicht kontrollieren können – insbesondere, wenn andere es bewerten.
Wenn ich zum Beispiel ein Teamevent leite oder im Coaching eine Intervention vorbereite und mich schon im Vorfeld frage, ob sich mein Klient danach gestärkt fühlen wird, verliere ich Fokus und Energie.
Ich bin dann gedanklich nicht mehr bei meiner eigenen Leistung, sondern versuche hypothetisch ein Ergebnis zu erahnen, das ich gar nicht beeinflussen kann.
Konzentriere ich mich dagegen auf das, was ich einbringen möchte, bin ich präsenter, klarer und brauche weniger Energie – der Stress sinkt.
Der emotionale Stress – wenn Gedanken kreisen
Kennst du das?
„Was denken die anderen über mich?“
„Wie hätte ich besser reagieren können?“
„Warum habe ich das nicht anders gemacht?“
Diese Art von emotionalem Stress raubt uns Energie, Schlaf und Lebensfreude. Wir drehen uns im Kreis, finden keinen Ausweg und keine Antworten – weil das Geschehene nicht rückgängig zu machen ist.
Erst wenn wir beginnen, aus der Situation zu lernen, kann sich etwas verändern. Wenn wir uns fragen:
„Was nehme ich daraus mit?“
„Wie kann ich es beim nächsten Mal anders machen?“
Dann ziehen wir – bildlich gesprochen – den Stöpsel aus der Badewanne. Energie darf wieder abfließen. Wir kommen vom Hadern ins Handeln.
Fazit: Stress darf da sein
Stress ist kein Feind, sondern ein Signal. Er zeigt uns, dass etwas wichtig ist. Entscheidend ist, wie wir mit ihm umgehen:
- Bleiben wir handlungsfähig oder erstarren wir?
- Fokussieren wir uns auf das, was wir beeinflussen können, oder verlieren wir uns in Bewertungen?
Wenn du lernst, Stress als Energiequelle zu verstehen und ihn bewusst zu regulieren, kann er dich sogar stärken – statt dich zu erschöpfen.
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Quellen
Chödrön, P. (2010). Den Sprung wagen: Wie wir Angst und Schmerz in Freiheit und Glück verwandeln (U. Aumüller, Übers.). Theseus.
Goldberg, S. B., Tucker, R. P., Greene, P. A., Davidson, R. J., Wampold, B. E., Kearney, D. J., & Simpson, T. L. (2018). Mindfulness-based interventions for psychiatric disorders: A systematic review and meta-analysis. Clinical Psychology Review, 59, 52–60. https://doi.org/10.1016/j.cpr.2017.10.011


