Die Wissenschaft der Positiven Psychologie
Liebe Leserinnen und Leser,
habt ihr euch schon einmal gefragt, wie ihr mehr Glück und Zufriedenheit in euer Leben bringen könnt? Die Positive Psychologie bietet dafür wertvolle Erkenntnisse und praktische Tipps. Lasst uns gemeinsam entdecken, wie wir unser Wohlbefinden steigern und ein erfüllteres Leben führen können.
Was ist Positive Psychologie?
Die Positive Psychologie ist ein faszinierender und relativ junger Zweig der Psychologie. Sie konzentriert sich darauf, unsere Stärken zu erforschen und zu fördern, sowie unser Wohlbefinden zu steigern. Anders als die traditionelle Psychologie, die sich oft mit Problemen und Störungen beschäftigt, geht es hier darum, das Beste in uns zu entfalten und ein erfülltes, sinnvolles Leben zu ermöglichen.
Diese Disziplin wurde 1998 von Martin Seligman ins Leben gerufen, als er sie zum Thema seiner Präsidentschaft der American Psychological Association machte. Sie entstand als Reaktion auf die vorherrschende Fokussierung auf psychische Erkrankungen und negative Denkmuster in der Psychologie. Die Positive Psychologie baut auf den Ideen der humanistischen Bewegung von Abraham Maslow und Carl Rogers auf und legt den Schwerpunkt auf Glück, Wohlbefinden und Lebenssinn.
Christopher Peterson, Mitbegründer der Positiven Psychologie formulierte es so: „Die Positive Psychologie ist eine Wissenschaft, keine recycelte Version des positiven Denkens.“ Die Positive Psychologie richtet sich an alle Menschen, denn jeder trägt in sich das Potenzial zu einem erfüllenden und gelingendem Leben. (Peterson 2023)
Die WHO definiert Gesundheit als einen „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“ (Verfassung der WHO 2029)
Gesundheit bedeutet also viel mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Störung!
Das PERMA-Modell: Fünf Säulen des Wohlbefindens
Der Begründer der Positiven Psychologie, Martin Seligman, hat ein einfaches, aber wirkungsvolles Modell entwickelt, das uns zeigt, worauf es für ein glückliches Leben ankommt:
Positive Gefühle (Positive Emotions): Freude, Dankbarkeit, Liebe und Hoffnung erleben
Engagement: Völlig in einer Tätigkeit aufgehen (Flow-Erlebnis)
Beziehung (Relationships): Positive Verbindungen zu anderen Menschen aufbauen und pflegen
Sinn (Meaning): Etwas Bedeutungsvolles tun, das einem größeren Zweck dient
Zielerreichung (Accomplishment): Persönliche Erfolge anstreben und feiern
3 Praktische Übungen für den Alltag
1. Dankbarkeitsjournal
Nehmt euch jeden Abend fünf Minuten Zeit und schreibt drei Dinge auf, für die ihr an diesem Tag dankbar seid. Das können kleine Dinge sein wie ein leckerer Kaffee oder ein freundliches Lächeln. Diese einfache, aber wirkungsvolle Übung hilft, den Blick für das Positive zu schärfen und die Lebenszufriedenheit zu steigern.
2. Stärken entdecken und nutzen
Stärken sind persönliche, überdauernde Muster von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen. Sie sind individuell, geben Energie und ermöglichen beste Leistungen (Biswa-Diener 2010)
Überlegt, was ihr besonders gut könnt und was euch Freude bereitet. Die Positive Psychologie identifiziert 24 Charakterstärken, wie zum Beispiel Kreativität, Neugier oder Freundlichkeit. Versucht, diese Stärken bewusst in eurem Alltag einzusetzen – sei es im Beruf, in der Familie oder im Freundeskreis. Diese Stärken zu erkennen, zu entwickeln und zu nutzen kann zu größerer Lebenszufriedenheit und persönlichem Wachstum führen.
Mehrere Stärken-Fragebögen liegen in deutscher Sprache vor. Der bekannteste ist der kostenfreie VIA-Test und der Gallup-Strengths-Finder (kostenpflichtig).
3. Achtsamkeit
Nehmt euch täglich ein paar Minuten Zeit, um ganz im Moment zu sein. Achtet bewusst auf eure Atmung oder auf die Geräusche um euch herum. Achtsamkeitsübungen, die aus der buddhistischen Tradition stammen, sind ein wichtiger Bestandteil der Positiven Psychologie. Sie helfen, Stress abzubauen, mehr Ruhe zu finden und Gedanken und Gefühle ohne Bewertung wahrzunehmen.
Wie kann uns die Positive Psychologie im Alltag helfen?
Die Erkenntnisse und Methoden der Positiven Psychologie können in vielen Lebensbereichen nützlich sein:
– Im Beruf: Mehr Zufriedenheit und Engagement durch das Einsetzen persönlicher Stärken
– In Beziehungen: Bewusstes Wertschätzen und Pflegen von Freundschaften und Partnerschaften
– Bei der Kindererziehung: Förderung von Resilienz, positivem Denken und Charakterstärken bei unseren Kindern
– In der persönlichen Entwicklung: Entdecken neuer Potenziale und Wege zu mehr Lebenszufriedenheit
– Im Gesundheitswesen: Unterstützung von Genesungsprozessen und Förderung der psychischen Gesundheit
Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung
Die Positive Psychologie zeigt uns, dass oft schon kleine Veränderungen in unserem Denken und Handeln große Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben können. Sie ermutigt uns, unsere Stärken zu entdecken, positive Beziehungen zu pflegen und unserem Leben einen tieferen Sinn zu geben.
Probiert die vorgestellten Übungen aus und beobachtet, wie sich euer Lebensgefühl verändert. Jeder Schritt in Richtung mehr Positivität ist ein Gewinn für euch und eure Umgebung. Indem wir die Konzepte und Praktiken der Positiven Psychologie in unser tägliches Leben integrieren, können wir schrittweise eine positivere Lebenseinstellung entwickeln, unsere Resilienz stärken und letztendlich ein Leben voller Bedeutung und Zufriedenheit führen.
Lasst uns gemeinsam das Beste aus unserem Leben machen und die Freude daran jeden Tag ein Stückchen steigern!
Eure Maike
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