Wie läuft eigentlich die Karriere eines Karriere-Coaches?

von | Dez. 9, 2024

Ein ehrlicher Einblick in meine Story und meinen Weg zum Coaching.

Karriere-Coach − das klingt nach jemandem, der den perfekten Plan hat, immer die richtigen Entscheidungen trifft und nie aus der Spur gerät.

Auf mich und meine berufliche Karriere hat das lange Zeit zugetroffen. Irgendwann aber riss dieser zuverlässige rote Faden ab und ich musste mich neu ausrichten. Fakt ist: Ich wäre kein Karriere-Coach geworden, wenn ich nicht am eigenen Leib erfahren hätte, wie hilfreich ein Coach in anspruchsvollen Lebensphasen sein kann.

In diesem Artikel nehme ich dich mit auf meine Karriereleiter und meinen spannenden Weg zum Karriere-Coach.

Bereit? Los geht’s:

Frühes „Aus“ für meinen ersten Traumberuf

Als jüngstes von drei Mädels in Hamburg geboren, war mein Traumberuf Tierärztin. Sowohl mein Onkel als auch mein Vater redeten mir diesen Beruf aus: „Nichts für Frauen, du bist zu sensibel, damit kann man kein Geld verdienen“, so ihre Überzeugung. 

Meine nächste Idee, Kunst zu studieren, endete in endlosen Diskussionen und dem Rat, doch besser einen Taxiführerschein zu machen. 

Die Berufsberatung meines Umfeldes war wenig konstruktiv…

Ich hoffe, ich mache das bei meinem Sohn besser − und du auch.

Von Hamburg nach Übersee und schließlich nach Bonn

Ich landete also mit 1.500 weiteren Studierenden im Hörsaal der Uni Hamburg und studierte BWL. Das Gute daran war die Flexibilität: Ich reiste im Namen der Wissenschaft nach Kanada, USA, Südafrika und endete in Zürich. 

Anders als heute hat es damals 100 Bewerbungen gebraucht, bis ich einen Job bekam und in Bonn meine neue Heimat fand.

Über 20 Jahre arbeitete ich beim Magenta-Riesen, wechselte vom Personalwesen nach Singapur, vom Marketing zur Kommunikation, traf tolle Menschen, durfte TV-Spots mit Mika Häkkinen und Steffi Graf drehen. 

Heute arbeite ich im Marken Management und helfe dabei, die Deutsche Telekom unter den Top Brands der Welt zu platzieren.

Mit dem Babybauch kam der erste Karriere-Knick

Dann kam er, der erste Karriere-Knick: schwanger mit 32 Jahren, meine Chefin verweigerte mir meine Beförderung in eine leitende Position. 

War das schlimm? „Jein“. Ich liebe meinen Mann, meinen Sohn und lebte quasi mit 10 Tieren, die ich mir schon als kleines Mädchen gewünscht hatte. 

Doch meine Enttäuschung darüber, dass ich meine Karriere nicht mehr selbst in der Hand hatte, war groß. Auch die Erkenntnis, dass Karriere und Kinder in Deutschland selten ideal zusammenpassen, auch wenn die Leistung stimmt, hat an mir genagt. 

Mein Sohn wurde älter, die Projekte wieder größer. Jede Veränderung im Konzern und im Management boten neue Chancen.

Mit Überschreiten der 50 kamen neue Herausforderungen

Die Telekom ist auf Erfolgskurs, die Aktie steigt, aus einem Behörden-Tanker wurde ein international erfolgreiches Unternehmen. Trotz oder wegen des Erfolges blieben viele Kollegen auf der Strecke. Schon damals, als ich bei der Telekom anfing, mussten Beamte raus aus dem Konzern, mit 50 oder 55 Jahren war fast immer das Karriereende vorprogrammiert.


Heute gibt es andere Instrumente, um das Unternehmen zu verjüngen: Vorruhestand, Altersteilzeit, Lebensarbeitszeitkonto … Aus strategischen Gesichtspunkten verstehe ich die Personalpolitik, aus meiner persönlichen Perspektive hatte ich schnell Zukunftsängste, spürte Wut und Enttäuschung. 

Da war er, mein Glaubenssatz. Tief verankert in mir − und in der Unternehmenskultur: Mit 50, spätestens 55, sollte ein Plan B stehen, dann gibt es keinen Platz mehr für dich. Als Systemische Coachin weiß ich, was das heißt. Glaubenssätze können gut sein, ein Antrieb zur Veränderung. Sie können aber auch sehr stressig und belastend sein, und für mich waren sie das.

Die Suche nach einem neuen Karriereweg

Wenn man sich selbst nicht verändert, wird man verändert − und das nicht unbedingt zum Guten. Mit 50 begann also meine Suche nach einem neuen Karriereweg. Ich merkte, dass mein Job mir nicht mehr ausreichend Erfüllung gab. Ich war Profi, ausgewiesene Expertin. Es war gemütlich in meiner Komfortzone. Aber jetzt noch über 10 Jahre das Gleiche machen? Eine Vorstellung, die sich nicht gut anfühlte.

Meine Lernreise begann mit radikaler Transparenz über mich selbst

Ich fragte mich:

  • Was kann ich, was sind meine Stärken?
  • Was macht mich aus, welche Werte sind mir wichtig?
  • Was brauche ich?
  • Was sind die wirklcih großen Ziele in meinem Leben?
  • Was die kleinen Glücksmomente, die mein Leben so erfreuen und ein Lächeln auf mein Gesicht zaubern?
  • Wofür bin ich Dankbar?
  • Wann bin ich im Flow?
  • Was hält mich zurück?
  • Warum ist es eigentlich doch gut, wie es ist?
Klassische Fragen, die dir ein guter Coach stellt 

Ich fand Antworten: Meine Freude am Lernen, mein Antrieb, nach Lösungen zu suchen, meine Kreativität und tiefe Dankbarkeit für das, was war, was ist und hoffentlich noch kommt sind Stärken, die mich als Person ausmachen. Wenn ich sie im richtigen Maß einsetze, finde ich meine Berufung und meine Karriere 50+ kommt auf ein neues Level. Da war ich mir sicher.

Mein Wissensdurst war geweckt – ich saugte alles auf

Ich lernte alles, kaufte Bücher, besuchte Kongresse, sah unfassbar viele Webinare, hörte Podcasts, ging zu Coaches, fand Entspannung in der Meditation.

Ich drückte die Schulbank und machte diverse Abschlüsse, alles in meiner Freizeit. Ich hatte Brain Food im Überfluss − und verlor den Überblick. 

Dann machte ich mich endlich auf die Suche nach meinem WARUM. Und dem WIE? WANN? WAS? WOMIT? Ich wollte Antworten auf all diese „W“-Fragen, die den Weg der Veränderung pflastern. Mein Findungsprozess dauerte über zwei Jahre und ist hoffentlich noch lange nicht abgeschlossen.

Ich war viele 1.000 Euro ärmer, aber reich an Wissen und neuen Erfahrungen. Meine Ausbildung zum Systemischen Coach, das Studieren der Positiven Psychologie und der Neurowissenschaft gaben mir schließlich die Antworten, die ich so lange gesucht hatte. Sie prägen heute meine Lebenseinstellung. Familie, Freunde und Klientinnen nennen mich eine unverbesserliche Optimistin. Sie haben recht. Aber diese Einstellung ist kein blindes Hoffen. Die systemische Herangehensweise und die Konzepte und Methoden der Positiven Psychologie sind durch Forschung belegt und wissenschaftlich anerkannt.

Der Schritt in die Selbstständigkeit

Ich habe meine Arbeitszeit im Konzern deutlich reduziert, ein Institut (The Better Work Institute) mit zwei Freundinnen gegründet. Mit dem Fokus, die körperliche und mentale Gesundheit von Mitarbeitenden zu fördern beraten wir Unternehmen, halten Vorträge und bieten Coaching für Mitarbeitende und Führungskräfte an. 

Zudem habe ich mich als Karriere- und Health Coach für Privatkunden selbstständig gemacht. 

Meine Komfortzone verlasse ich ständig, muss mutig sein und ernte auch Kritik für die Entscheidung nochmal neu anzufangen und den sicheren Hafen verlassen zu haben. 

Für mich persönlich fühlt es sich gut und richtig an. Ich lerne jeden Tag dazu, treffe tolle Menschen und empfinde großen Sinn in meiner Arbeit. 

Im Rahmen meiner Ausbildungen musste ich mich auch mit meinen eigenen Kritikern und Dämonen auseinandersetzen. 

Dabei habe ich begriffen: Ein gelungenes Leben ist nichts Selbstverständliches.

Jeder trägt selbst die Verantwortung dafür. Die Frage, wie einem das gelingen kann, fasziniert mich und hat zu meiner Berufung geführt: Menschen dabei zu unterstützen, ein erfülltes Leben zu führen − beruflich und privat. Und das mache ich jetzt seit 4 Jahren.

Dein nächster Schritt?

Wenn es Dir auch gerade so geht, dass Du auf deinem Karriereweg den roten Faden verloren hast, dann lass uns gemeinsam daran arbeiten. Ich biete dir einen kostenlosen Kennenlerntermin an, in dem wir besprechen können, wie ich dich auf deinem Weg unterstützen kann. Gemeinsam finden wir heraus, welche Schritte für dich die richtigen sind, um deine beruflichen Ziele zu erreichen und dabei im Einklang mit deinen persönlichen Werten zu bleiben. Melde dich einfach bei mir – ich freue mich darauf, dich kennenzulernen und dir bei deiner persönlichen Karriereentwicklung zur Seite zu stehen!

http://maikedarnai.de/Kontakt/